Wärmepumpen-Angebote oft unübersichtlich – Verbraucherzentrale warnt vor Preisfallen
Veröffentlicht: 2025-11-12 · Quelle: verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de , 2025-11-07
Bis zu 200 % Preisunterschiede zwischen Angeboten – trotz vergleichbarer Leistung. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnt vor intransparenten Preisstrukturen und empfiehlt Hausbesitzern, Angebote genau zu prüfen.
Was die Verbraucherzentrale bemängelt
Die Untersuchung der Verbraucherzentrale zeigt erhebliche Unterschiede bei Preis und Leistungsumfang von Wärmepumpenangeboten. In vielen Fällen seien Leistungsverzeichnisse unvollständig oder nicht vergleichbar. Oft fehle die klare Auflistung, welche Arbeiten und Zusatzleistungen im Angebot enthalten sind.
Typische Lücken betreffen vor allem Erd- und Fundamentarbeiten, Elektrikerleistungen sowie Anschluss- und Anmeldekosten. Diese würden häufig separat berechnet oder gar nicht erwähnt – was später zu Nachforderungen führt.
Was Eigentümer beachten sollten
- Mindestens drei Vergleichsangebote einholen
- Leistungsverzeichnisse prüfen – sind Erdarbeiten, Elektroanschluss und Anmeldung enthalten?
- Förderfähigkeit (BEG/KfW) vorab prüfen
- Gesamtkosten inkl. Nebenarbeiten vergleichen
- Bei Unsicherheiten: unabhängigen Energieberater einbinden
Selbst technisch identische Geräte verschiedener Anbieter können laut Verbraucherschützern mehrere tausend Euro auseinanderliegen. Ursache seien oft fehlende Standardisierung und unklare Angebotsstrukturen.
Unsere Einordnung als Ingenieurbüro
Wir bei K&S Energy GmbH teilen die Einschätzung der Verbraucherzentrale: Die Preisunterschiede sind erheblich, aber nur teilweise erklärbar.
Gerätepreise variieren europaweit – innerhalb Deutschlands jedoch kaum. Regionale Unterschiede bei Handwerkerkosten können 10 – 20 % betragen, bedingt durch Löhne und Lebenshaltungskosten. Alles darüber hinaus entsteht meist durch zusätzliche Aufschläge oder unvollständige Angebote.
In der Praxis erleben wir häufig, dass Leistungen als „bauseits“ deklariert werden – insbesondere Erd- und Fundamentarbeiten (oft über 1.000 €), Elektrikeranschluss und Anmeldung bei Kommunen oder Netzbetreibern. Fehlen diese Positionen im Angebot, entstehen zusätzliche Kosten und Koordinationsprobleme.
Wichtig ist, mit einem zugelassenen Fachbetrieb zu arbeiten, der diese Leistungen eigenständig ausführen darf. So werden Schnittstellen und Gewährleistungsrisiken minimiert. Besonders kritisch: Nur Betriebe mit eigenem Meister oder qualifizierten Kooperationspartnern dürfen Elektro- und Netzanschlüsse durchführen.
Wir empfehlen deshalb, über den Handwerksbetrieb hinaus ein unabhängiges Ingenieurbüro einzubinden. Wir prüfen Angebote, schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit und unterstützen bei technischer Auslegung, Wirtschaftlichkeitsbewertung und Preisverhandlungen.
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Quelle
Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt – „Wärmepumpen-Angebote oft unübersichtlich“ (07.11.2025)