Heizungstausch bleibt förderfähig – Bundesregierung hält an Förderprogramm fest

Heizungstausch bleibt förderfähig – Bundesregierung hält an Förderprogramm fest

Heizungstausch bleibt förderfähig

Bundesregierung hält an Förderprogramm fest

📅 Stand: 09.11.2025 | Quelle: tagesschau.de – „Heizungstausch soll weiterhin gefördert werden“
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Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) hat bestätigt, dass der staatliche Zuschuss für klimafreundliche Heizungen fortgeführt wird.
Die Bundesregierung stellt hierfür zwölf Milliarden Euro bereit – sozial gestaffelt.

„Sie können bis zu 70 Prozent Zuschuss bekommen, wenn Sie über wenig Einkommen verfügen – und das werden wir auch beibehalten“, sagte Schneider im Bericht aus Berlin der ARD.

Der Minister betonte zugleich, dass die Förderstruktur für den Heizungstausch erfolgreich sei. Die steigenden Einbauzahlen von Wärmepumpen zeigten, dass sich der Markt in Richtung nachhaltiger Technologien bewege – „im Stillen, aber wirkungsvoll“.

Was bleibt

Trotz der politischen Diskussion um das sogenannte Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz, GEG) will die Bundesregierung am Grundprinzip festhalten.
„Es wird eine Novelle geben, aber im Grundsatz wird es so bleiben“, erklärte Schneider.

Das bedeutet: Die CO₂-Einsparziele bleiben bestehen, ebenso die Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien bei neuen Heizungen.
Das GEG schreibt vor, dass jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Für Bestandsgebäude gilt dies stufenweise nach der kommunalen Wärmeplanungab Mitte 2026 in größeren Städten, ab Mitte 2028 in kleineren Kommunen.

Was sich ändert

Eine komplette Neuausrichtung des Gesetzes, wie sie zeitweise diskutiert wurde, ist nicht geplant.
Zwar hatte der Koalitionsvertrag von „abschaffen“ gesprochen, doch laut Schneider sollen Anpassungen nur punktuell erfolgen.
Die Regierung bleibe an nationale und europäische Klimavorgaben gebunden.
Der Umweltminister verwies auf die Rolle des Emissionshandels, durch den fossile Energieträger wie Gas und Öl sukzessive teurer würden, während erneuerbare Systeme wie Wärmepumpen langfristig günstiger würden.

Wie das Förderprogramm funktioniert

Die Zuschüsse werden über den Klima- und Transformationsfonds (KTF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWK) bereitgestellt.
Gefördert werden klimafreundliche Heizsysteme – insbesondere Wärmepumpen – mit sozialer Staffelung nach Einkommen.
Je nach Ausgangssituation sind bis zu 70 Prozent Zuschuss möglich.
Damit soll insbesondere Haushalten mit mittlerem oder geringem Einkommen der Umstieg auf erneuerbare Wärmeerzeugung erleichtert werden.

Laut dem Klimaforscher Niklas Höhne vom NewClimate Institute sei die klare Haltung des Umweltministeriums ein wichtiges Signal, auch wenn andere Ressorts – etwa das Kanzleramt – bei der Umsetzung stärker entscheidend seien.
„Die müssen das entscheiden und auch durchsetzen“, so Höhne in der tagesschau.

Warum das Programm wichtig ist

Deutschland hängt laut Schneider im Wärme- und Verkehrssektor seinen Klimazielen hinterher.
Damit das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht wird, müsse der Wärmesektor einen deutlich höheren Beitrag leisten.
Der Minister sprach von einer „Entpolitisierung der Wärmewende“ und hob hervor, dass Anreize besser wirken als Verbote.

„Man sieht an der Wärmepumpe, dass eine Entpolitisierung gut tut“, so Schneider.
„Im Stillen funktioniert der Anreiz, in nachhaltige Technologien zu investieren.“

Die bisherigen Zahlen geben ihm recht: Der Absatz von Wärmepumpen übertrifft inzwischen den von Gasheizungen, was als Erfolg der Förderstrategie gewertet wird.

Unsere Einordnung als Ingenieurbüro

Die Aussagen des Umweltministers unterstreichen, wie wichtig technische Planung und ingenieurtechnische Auslegung für den Erfolg der Wärmewende sind.
Fördermittel allein reichen nicht aus – entscheidend ist, wie effizient eine neue Heizungsanlage tatsächlich arbeitet.

Aus unserer Sicht hängt die nachhaltige Wirkung des Förderprogramms unmittelbar davon ab, dass Wärmepumpen und Hybridheizsysteme präzise auf die energetischen Eigenschaften eines Gebäudes abgestimmt werden.
Hierbei spielen Heizlast, Wärmequellen, Hydraulik und Regelstrategie eine zentrale Rolle – insbesondere in Bestandsgebäuden mit teilweise sanierter oder heterogener Bausubstanz.

Mit einer fachgerechten ingenieurtechnischen Auslegung können die Energieeinsparpotenziale von Wärmepumpen vollständig ausgeschöpft werden.
In unseren Projekten zeigt sich regelmäßig, dass bei korrekter Planung Heizenergieverbräuche um 30 bis 40 Prozent reduziert werden können – bei umfassender Gebäudesanierung sogar deutlich mehr.

Die aktuelle politische Entwicklung bestätigt damit eine Entwicklung, die wir bereits in der Praxis beobachten:
Wärmepumpen sind inzwischen Stand der Technik, auch im Bestand – vorausgesetzt, sie werden richtig dimensioniert, eingebunden und geregelt.
Eine weiterführende Betrachtung dazu finden Sie in unserem Artikel
👉 Der stille Siegeszug der Wärmepumpe
und ergänzend in unserem Beitrag
👉 Wärmepumpe im Altbau – Ingenieurtechnische Grundlagen für die richtige Auslegung

Quellen & weiterführende Informationen

[1] tagesschau.de – „Heizungstausch soll weiterhin gefördert werden“, 09.11.2025
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/schneider-heizung-foerderung-100.html

[2] Koalitionsvertrag 2025 – PDF, S. 57
https://www.tagesschau.de/koalitionsvertrag-170.pdf

[3] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – Klima- und Transformationsfonds (KTF)
https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Artikel/Klimaschutz/klima-und-transformationsfonds.html

[4] tagesschau.de – „Der stille Siegeszug der Wärmepumpe“, 08.11.2025
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/waermepumpen-heizung-energie-100.html

[5] tagesschau.de – „Was wird aus dem Heizungsgesetz?“, 07.09.2025
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/heizungsgesetz-zwei-jahre-koalition-100.html

[6] tagesschau.de – „Gebäudeenergiegesetz (GEG)“
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/heizungsgesetz-126.html

[7] K&S Energy GmbH – „Wärmepumpe im Altbau“, 06.11.2025
https://ks-energy.de/energiejournal/artikel/20251106-waermepumpe-im-altbau/


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