Günstigeres Heizen – Der stille Siegeszug der Wärmepumpe

Günstigeres Heizen – Der stille Siegeszug der Wärmepumpe

Günstigeres Heizen

Der stille Siegeszug der Wärmepumpe

📅 Stand: 08.11.2025 | Quelle: tagesschau.de – „Der stille Siegeszug der Wärmepumpe“
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Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie stiegen die Verkaufszahlen von rund 90.000 Geräten im Vorjahreszeitraum auf knapp 140.000 Anlagen – ein Zuwachs von etwa 56 Prozent, was über 1.000 neu installierten Wärmepumpen pro Arbeitstag entspricht.

Ein Beispiel liefert die Wohnungsbaugesellschaft Rheinwohnungsbau in Duisburg: Dort werden aktuell 776 Wohnungen aus den 1950er-Jahren auf Wärmepumpen umgerüstet, kombiniert mit Solaranlagen auf den Dächern. Laut Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck sparen die Mieter dadurch rund ein Drittel ihrer Heizkosten, während der Wartungsaufwand für den Vermieter sinkt, da keine Gasleitungen oder Schornsteine mehr erforderlich sind.

Noch vor wenigen Jahren hätten viele Wohnungsunternehmen gezögert, Wärmepumpen in Altbauten einzubauen. Heute gilt die Technologie laut tagesschau.de als Stand der Technik und wird zunehmend auch in Bestandsgebäuden wirtschaftlich eingesetzt.

Laut Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale NRW sind rund drei Viertel der Wohngebäude in Deutschland grundsätzlich für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet. Der Staat fördert die Anschaffung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit bis zu 70 Prozent der Investitionskosten – abhängig von Einkommen und Gerätetyp. Damit rückt der Anschaffungspreis zunehmend in den Bereich einer neuen Gasheizung, während die Betriebskosten deutlich niedriger ausfallen.

Unsere Einordnung als Ingenieurbüro

Die im Artikel erwähnte Skepsis sogenannter „Fachleute“, Wärmepumpen in Altbauten einzusetzen, deckt sich mit unseren Erfahrungen aus der Praxis.
Tatsächlich hängt der Erfolg solcher Systeme maßgeblich davon ab, dass sie ingenieurtechnisch exakt auf die Gebäudevoraussetzungen ausgelegt werden.

Gerade bei nicht oder nur teilsanierten Bestandsgebäuden ist eine präzise Systemauslegung entscheidend: Heizlastberechnungen, hydraulische Einbindung, Wärmequellenbewertung und Regelungstechnik müssen aufeinander abgestimmt sein. Hierfür sind spezialisierte Berechnungswerkzeuge und Methoden erforderlich, die im klassischen Handwerksbetrieb in dieser Tiefe häufig nicht verfügbar sind.

Daher ist das Hinzuziehen eines Energieberaters oder Ingenieurbüros dringend zu empfehlen. Diese Leistungen werden im Rahmen der BEG-Förderung zudem mit bis zu 50 Prozent der Kosten gesondert bezuschusst.

Die von der Rheinwohnungsbau berichteten Einsparungen von rund einem Drittel der Heizkosten sind realistisch. Bei umfassenden Sanierungen der Gebäudehülle kann der Wärmebedarf mitunter sogar auf unter ein Drittel des ursprünglichen Verbrauchs gesenkt werden.

Auch die Fördersätze spiegeln die Attraktivität der Technologie wider: In der Praxis liegen sie bei Vermietungsobjekten häufig im Bereich von 30 bis 40 Prozent, abhängig von Eigentumsstruktur, Förderkombination und Ausgangssituation – das entspricht unseren typischen Erfahrungswerten aus Beratungsprojekten.

Mit Blick auf die kommenden Jahre erwarten wir zudem, dass Wärmepumpen langfristig zusätzliche Einsparungen ermöglichen, da die CO₂-Abgaben fossiler Energieträger weiter steigen, während der Strommix zunehmend klimafreundlicher wird.
Einen Überblick über die Entwicklung der CO₂-Kosten finden Sie hier:
🔗 K&S Energy GmbH – CO₂-Kostenentwicklung in Deutschland

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Quellen & weiterführende Informationen

[1] tagesschau.de – „Der stille Siegeszug der Wärmepumpe“, 08.11.2025
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/waermepumpen-heizung-energie-100.html

[2] RWTH Aachen (Studie): Einfluss der Heizkörperdimensionierung auf die Effizienz bei niedrigen Vorlauftemperaturen
https://publications.rwth-aachen.de

[3] Umweltbundesamt (2024): Wärmepumpensysteme in Bestandsgebäuden – Abschlussbericht
https://www.umweltbundesamt.de

[4] Fraunhofer ISE – Projekt WPsmart im Bestand: Schlussbericht
https://www.ise.fraunhofer.de

[5] dena (2023): Praxisleitfaden Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern
https://www.gebaeudeforum.de

[6] K&S Energy GmbH – CO₂-Kostenentwicklung in Deutschland
https://ks-energy.de/Co2Kostenentwicklung


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